Unser An­ge­bot rich­tet sich aus­schließ­lich nur an Un­ter­neh­mer, nicht hin­ge­gen an Ver­brau­cher im Sinne des § 1 des Kon­su­men­ten­schutz­ge­set­zes (KSchG).
Zeppelin Rental

News

Nächt­li­che Roll­bahn­sa­nie­rung

Die sechs Ket­ten­bag­ger sind be­reits auf die Tief­la­der ver­zurrt. Sat­tel­zü­ge und Be­gleit­fahr­zeu­ge ste­hen be­reit. Alles war­tet auf den Si­gnal­ton. Um Punkt 20 Uhr wird der Ab­schnitt des Frank­fur­ter Flug­ha­fens frei­ge­ge­ben, die Ko­lon­ne be­wegt sich Rich­tung Roll­bahn „No­vem­ber“, di­rekt vor dem Ter­mi­nal 2. Im Auf­trag des Flug­ha­fen­be­trei­bers „Fra­port“ sa­nie­ren die Bau­un­ter­neh­men Stra­bag, Jo­hann Bunte und Bra­ten­gei­er in Ar­beits­ge­mein­schaft die knapp einen Ki­lo­me­ter lange Roll­bahn Stück für Stück, Nacht für Nacht. Auch wäh­rend der Corona-​Pandemie herrscht hier am größ­ten Flug­ha­fen Deutsch­lands Flug­ver­kehr, wenn auch ein­ge­schränkt. Des­halb kön­nen die Ar­bei­ten nur nachts, in­ner­halb des Zeit­fens­ters von 20 Uhr abends bis sechs Uhr mor­gens durch­ge­führt wer­den. Für den Wett­lauf gegen die Zeit ver­las­sen sich die Bau­un­ter­neh­men auf um­fang­rei­che Miet­un­ter­stüt­zung von Zep­pe­lin Ren­tal.

Vier Hy­drau­lik­bag­ger CAT 336 F aus dem Miet­park von Zep­pe­lin Ren­tal brin­gen sich mit Ab­bruch­häm­mern aus­ge­stat­tet in Po­si­ti­on. Auf Kom­man­do be­ginnt das Mei­ßeln, die Asphalt­schicht bricht so­fort auf. Der Ham­mer am Aus­le­ger wird ein paar Zen­ti­me­ter ver­setzt und bohrt sich mit lau­tem Dröh­nen aber­mals kraft­voll in die Roll­bahn. So gehen die vier Ket­ten­bag­ger sys­te­ma­tisch vor, zwei ne­ben­ein­an­der, zwei da­hin­ter. Zu die­sem Quar­tett sind zwei wei­te­re Ket­ten­bag­ger CAT 330 F von Zep­pe­lin Ren­tal seit­lich po­si­tio­niert, sie heben das Ab­bruch­ma­te­ri­al mit Tief­löf­feln aus und laden es auf 20 leere Sat­tel­zü­ge, die links und rechts ent­lang des Bau­fel­des auf­ge­reiht sind, be­reit für den Ab­trans­port zum Re­cy­celn. Die Bau­ma­schi­nen von Zep­pe­lin Ren­tal sind stan­dard­mä­ßig mit dem Oilquick-​Schnellwechselsystem OQ80 aus­ge­stat­tet. Ein Strabag-​eigener Mo­bil­bag­ger CAT M317 F be­rei­tet wäh­rend­des­sen das Erd­pla­num für die Pla­nier­rau­pe vor. Ein Räd­chen greift in das an­de­re, wie ein Uhr­werk. Alles ist auf­ein­an­der ab­ge­stimmt, der Bau­ab­lauf funk­tio­niert rei­bungs­los, auf engs­tem Raum, vor der Ku­lis­se des Frank­fur­ter Flug­ha­fens.

„Diese Bau­stel­le ist schon etwas Be­son­de­res. Es ging viel Vor­ar­beit und Pla­nung vor­aus, doch jetzt ist un­se­re Mann­schaft ein­ge­spielt. In einer Nacht­schicht schaf­fen wir es, einen knapp 1.000 Qua­drat­me­ter gro­ßen Ab­schnitt kom­plett zu sa­nie­ren. Das be­deu­tet, wir bauen 1.500 Ton­nen an Asphalt und Trag­schicht aus und 1.500 Ton­nen an Ma­te­ri­al wie­der ein. Also gut 3.000 Ton­nen an Ma­te­ri­al in einer Nacht“, rech­net Ju­li­an Zim­mer­mann, pro­jekt­ver­ant­wort­li­cher Bau­lei­ter bei Jo­hann Bunte Bau­un­ter­neh­mung vor. Die Roll­bahn „No­vem­ber“ be­darf nach 20 Jah­ren einer Er­neue­rung, denn die Trag­schicht muss ei­ni­ges aus­hal­ten. Schließ­lich ist hier unter an­de­rem der Air­bus A380 als schwers­tes Pas­sa­gier­flug­zeug mit rund 560 Ton­nen Start­ge­wicht un­ter­wegs.

„Wir tra­gen etwa 80 Zen­ti­me­ter Asphalt, Schot­ter und Kies auf einem Bau­feld von circa sie­ben Meter Brei­te und 140 Me­tern Länge ab. In die­sen acht Stun­den, die uns zur Ver­fü­gung ste­hen, stel­len wir auch gleich eine neue Ober­bau­kon­struk­ti­on her“, er­klärt Strabag-​Bauleiterin An­net­te Ru­schat. Im Zuge der grund­haf­ten Sa­nie­rung set­zen die Bau­un­ter­neh­men zudem Ka­bel­schäch­te und ver­le­gen Leer­roh­re für die Elek­tro­lei­tun­gen der Be­feue­rung, also der Be­leuch­tung der Roll­bahn, neu.

Um diese Her­aus­for­de­run­gen in der vor­ge­ge­be­nen Zeit zu schaf­fen, hat sich die Ar­beits­ge­mein­schaft die Hilfe von Zep­pe­lin Ren­tal ge­si­chert. „Wir pfle­gen seit Jah­ren part­ner­schaft­li­che Be­zie­hun­gen“, be­tont Chris­ti­an Nau­jok. Er be­treut bei Zep­pe­lin Ren­tal Key Ac­count Jo­hann Bunte. „Das Pro­jekt ist auch für uns eine Her­aus­for­de­rung. Nicht nur weil es eine sich mehr­mals wie­der­ho­len­de Nacht­bau­stel­le ist. Da steckt auch von un­se­rer Seite um­fang­rei­che Lo­gis­tik sei­tens des Flot­ten­ma­nage­ments und der be­tei­lig­ten Miet­sta­tio­nen da­hin­ter. Wir haben im Vor­feld die Ver­füg­bar­keit der Ma­schi­nen si­cher­ge­stellt und sie aus allen Him­mels­rich­tun­gen bun­des­weit an­trans­por­tiert. Unser Flot­ten­ma­nage­ment hat für die­sen Ein­satz für jeden der vier CAT 336 neue Hy­drau­lik­häm­mer an­ge­schafft“, freut sich Nau­jok.

Die Ket­ten­bag­ger sind mit der Ca­ter­pil­lar SmartBoom-​Technologie aus­ge­stat­tet. Dabei sinkt der Aus­le­ger au­to­ma­tisch nach, so­bald der Mei­ßel in den Beton ein­dringt. Somit geht keine Schlag­ener­gie nach oben ver­lo­ren, Vi­bra­tio­nen wer­den ver­rin­gert und die Kraft bleibt kon­ti­nu­ier­lich auf dem Ham­mer bei­be­hal­ten, be­dingt nur durch das Ei­gen­ge­wicht des Aus­le­gers. „Auf­grund der Mei­ßel­tä­tig­keit sind die Bag­ger mit Ab­bruch­schutz­git­tern aus­ge­stat­tet“, er­klärt Chris­ti­an Nau­jok. „Und der Zeit­druck spielt na­tür­lich eine im­mense Rolle, um hier pünkt­lich an­zu­fan­gen und vor allem fer­tig zu wer­den.“ So si­chert Zep­pe­lin Ren­tal ge­mein­sam mit sei­ner Schwes­ter­ge­sell­schaft Zep­pe­lin Bau­ma­schi­nen GmbH eine Ser­vice­ga­ran­tie zu, da meh­re­re Mon­teu­re mit Vor­feld­aus­weis und damit schnel­lem Zu­gang zum Roll­feld aus­ge­stat­tet sind.

Wäh­rend die Bag­ger noch häm­mern und aus­he­ben, wird auf einer Zwi­schen­la­ger­flä­che am Rande des Flug­ha­fens be­reits das auf­be­rei­te­te Ma­te­ri­al für den Un­ter­bau mit­hil­fe eines Rad­la­ders CAT 950M ver­la­den, eben­falls an­ge­mie­tet bei Zep­pe­lin Ren­tal. Auch diese Bau­ma­schi­ne ist mit Schnell­wech­sel­sys­tem aus­ge­stat­tet und kann somit fle­xi­bel zwi­schen La­de­ga­bel und Schau­fel va­ri­ie­ren. Die Sat­tel­zü­ge, die vor­her noch das Ab­bruch­ma­te­ri­al ab­trans­por­tiert haben, brin­gen nun das Frost­schutz­ma­te­ri­al, her­ge­stellt aus der alten Roll­bahn und im An­schluss den Asphalt ins Bau­feld. Der Asphalt liegt vor Be­ginn der Ar­bei­ten be­reits voll­stän­dig ge­mischt in Boxen am Frank­fur­ter Flug­ha­fen.
Gegen ein Uhr nachts dann der Auf­tritt des Asphalt­fer­ti­gers. Eine Pla­nier­rau­pe hat die Un­ter­kon­struk­ti­on und den Frost­schutz be­reits ein­ge­scho­ben, die Trag­schicht und die fi­na­le Bin­der­schicht aus Nied­rig­tem­pe­ra­tur­asphalt wird mit etwa 130 Grad auf­ge­bracht. Letzt­end­lich blei­ben gut zwei Stun­den Aus­kühl­zeit bis um 6 Uhr früh, dann ist der Roll­bahn­ab­schnitt wie­der be­reit für den Flug­ver­kehr. Das Team um Ju­li­an Zim­mer­mann und An­net­te Ru­schat hat noch ei­ni­ge die­ser Bau­fel­der vor sich, bis Mitte des Jah­res die Roll­bahn No­vem­ber kom­plett sa­niert ist.

Einen Mo­ment bitte...